Innere Ruhe in hektischer Zeit

Das Wort «Stress» ist in aller Munde, wird für diese oder jene Situation gebraucht und «missbraucht» und muss für alles herhalten, was unangenehm empfunden und bewertet wird. Schulkinder verwenden den Begriff «Stress» und ich erschrecke: Vorschulkinder bereits auch schon. Kinder lernen durch Nachahmung, sie übernehmen den Wortschatz der Erwachsenen, ihrer Erziehungspersonen. Also, liebe Erwachsene, worüber sprechen Sie mehrheitlich, welchen Wortschatz verwenden Sie?

Nun ist Stress nicht gleich Stress. Einerseits ist da der belastende Distress, der lähmt, erschöpft, der daran hindert, mit Lebensfreude durch den Tag zu gehen und das Gefühl gibt, einen schweren Rucksack zu tragen. Andererseits gibt es den positiven Stress, der belebt, zufrieden macht und zu guter Leistung motiviert.

Machen Sie ein Experiment mit sich selbst: Beobachten Sie, wie häufig Sie denken, unglaublich viel zu tun zu haben und bis Ende Jahr Dringendes bedingungslos erledigen zu müssen. Wie oft rennen Ihre Gedanken im Höchsttempo voraus? Und Sie kopflos hinterher? Und dann sprechen Sie noch darüber! Wozu nur?

Bleiben Sie stehen und machen Sie eine kurze mentale Übung. Sie werden eine wunderbare Entdeckung machen: Innere Ruhe breitet sich in Ihnen aus, eine ungewohnte Leichtigkeit und Zufriedenheit. Ja, genau: Sie werden alles schaffen, was Sie sich vorgenommen haben und dies mit einem guten Gefühl.

  • Im Leben müssen Sie drei Dinge tun: Einatmen, ausatmen, weiteratmen. Bleiben Sie in einer hektischen Situation stehen, schliessen Sie Ihre Augen und machen Sie vier bewusste Atemzüge. Denken Sie dabei nur: Ein, aus, ein, aus, Ruhe, Stille, Ruhe, Stille.
  • Verlangsamen Sie bewusst Ihre Schritte. Gehen Sie zielgerichtet, entschlossen, aber in mässigem Tempo.
  • Halten Sie kurz an und beobachten Sie eine Minute lang, was um Sie herum geschieht, ohne teilzunehmen, ohne einzugreifen. Einfach dastehen.
  • Trinken Sie bewusst ein Glas Wasser und denken Sie: Das ist mein Lebenselixier.
  • Essen Sie bewusst, indem Sie langsamer als gewohnt kauen, konzentrieren Sie sich auf den Geschmack auf Ihrer Zunge.
  • Machen Sie eine schriftliche To-do-Liste. Sie schreiben jede, noch so kleine Tätigkeit auf und streichen Sie dann genüsslich durch, wenn sie erledigt ist.
  • Stellen Sie eine weitere Liste zusammen mit der Überschrift: Ich erlaube mir, dieses NICHT zu tun. Dann listen Sie alles auf, was Sie geglaubt haben, erledigen zu müssen und es bei genauer Überlegung gar nicht sein muss.

Und zuletzt: Geben Sie Ihrer inneren Freiheit ein Bild. Das kann eine Blume sein, ein Brunnen, ein Kunstwerk, ein Tier. Tragen Sie Ihr Bild in Gedanken immer mit sich. Fertigen Sie eine Collage an, zeichnen Sie, fotografieren Sie. Entdecken und feiern Sie Ihre innere Freiheit.

Finden Sie Ihre innere Ruhe, das wünsche ich Ihnen.

Herzlich grüsst Sie
Marjeta Gurtner